Soll-Ist-Vergleiche im Controlling: Warum Ihr Unternehmen nicht darauf verzichten sollte
Was ist ein Soll-Ist-Vergleich überhaupt?
Ein Soll-Ist-Vergleich gehört zu den wichtigsten Instrumenten im Controlling. Dabei werden die geplanten Zielgrößen (Soll) mit den tatsächlich erreichten Ergebnissen (Ist) verglichen – zum Beispiel Umsätze, Kosten, Stückzahlen, Lieferzeiten oder Personalstunden. So können Sie frühzeitig erkennen, wo Ihr Unternehmen auf Kurs ist – und wo dringender Handlungsbedarf besteht (Weber und Schäffer, 2020).
Ein klassischer Vergleich sieht etwa so aus:
Tabelle folgt
Solche Vergleiche schaffen Klarheit – und ermöglichen gezielte Entscheidungen.
Warum sind Soll-Ist-Vergleiche so wichtig?
Egal ob Start-up, Familienbetrieb oder wachsender Mittelständler: Wer keinen strukturierten Abgleich von Ziel und Realität durchführt, steuert sein Unternehmen im Blindflug. Denn ohne belastbare Daten über die tatsächliche Unternehmensentwicklung laufen Sie Gefahr, wichtige Abweichungen zu übersehen – und kostspielige Fehlentscheidungen zu treffen.
Typische Risiken ohne Soll-Ist-Vergleich:
Zu hohe Personalkosten ohne Gegenwert
Budgetüberschreitungen in Projekten
Umsatzeinbrüche in wichtigen Produktgruppen
Stillstände in der Produktion durch schlechte Planung
Fehlkäufe im Einkauf oder ungenutzte Lagerbestände
In meiner Beratungspraxis sehe ich regelmäßig Unternehmen, die etwa im Baugewerbe oder Onlinehandel massive Ertragseinbußen hinnehmen müssen – weil sie zu spät merken, dass sie hinter ihren eigenen Planwerten zurückbleiben. Oft fehlen dabei keine Daten – sondern eine strukturierte Auswertung und aktive Reaktion.
Wo können Soll-Ist-Vergleiche eingesetzt werden?
Die gute Nachricht: Es gibt kaum einen Unternehmensbereich, in dem keine Vergleichsdaten anfallen.
Beispiele aus der Praxis:
Vertrieb: Wie weichen geplante Verkaufsziele von tatsächlichen Umsätzen ab – nach Region, Produktgruppe oder Team?
Produktion: Wie zuverlässig laufen Maschinen im Vergleich zu Soll-Laufzeiten? Wie hoch ist der Ausschuss?
Finanzen: Passen die realen Kosten zur Budgetplanung? Wie steht es um die Rentabilität einzelner Projekte?
Personal: Wurde das geplante Stundenkontingent eingehalten? Gibt es Über- oder Unterlastungen im Team?
Und auch im technischen Umfeld – etwa in der IT, Logistik oder Instandhaltung – lassen sich Soll-Ist-Vergleiche gewinnbringend einsetzen (Peters, 2021). Voraussetzung ist lediglich ein gut organisierter Datenfluss – und die Bereitschaft, Ergebnisse kritisch auszuwerten.
Ihre Vorteile – mit einem strukturierten Vergleichssystem
Wenn Sie in Ihrem Unternehmen regelmäßig Soll-Ist-Vergleiche durchführen, schaffen Sie die Basis für nachhaltiges Wachstum und fundierte Entscheidungen:
✅ Transparenz: Sie wissen jederzeit, wo Sie stehen.
✅ Planungssicherheit: Künftige Budgets basieren auf echten Erfahrungswerten.
✅ Frühwarnsystem: Abweichungen werden rechtzeitig erkannt.
✅ Effizienz: Prozesse, Kosten und Ressourcen lassen sich gezielt optimieren.
✅ Motivation: Klare Ziele und messbare Ergebnisse fördern Eigenverantwortung im Team.
Was passiert, wenn Sie darauf verzichten?
Ein Praxisbeispiel: Ein mittelständisches Maschinenbauunternehmen plant jährlich rund 4 Mio. € Investitionen in Neuanlagen. Ohne Soll-Ist-Kontrolle wurden Projekte teils über Monate verschoben, obwohl Leasingkosten bereits liefen. Ergebnis: verlorene Liquidität und massive Kapazitätsengpässe.
Oder ein wachsendes E-Commerce-Unternehmen: Trotz wachsender Aufträge blieb der Gewinn unter Plan, weil Retouren und Logistikkosten explodierten – unbemerkt, da keine zeitnahe Abweichungsanalyse stattfand.
Solche Fehler lassen sich vermeiden, wenn das Controlling mit einem verbindlichen, gut organisierten Vergleichssystem arbeitet (Horváth, 2022).
Wie Sie Soll-Ist-Vergleiche sinnvoll umsetzen – Ihre Checkliste
Als erfahrene:r Steuer- und Wirtschaftsberater unterstütze ich Sie gerne bei der Einführung eines effizienten Soll-Ist-Systems. Die wichtigsten Schritte:
Ziele definieren: Was soll verglichen werden – Umsatz, Zeit, Qualität?
Datenquellen analysieren: Woher kommen Ist-Werte (z. B. ERP, Buchhaltung)?
Verantwortlichkeiten festlegen: Wer trägt welche Rollen?
Regelmäßigkeit sicherstellen: Monatlich, quartalsweise oder projektbezogen?
Software nutzen: Excel reicht manchmal – oft ist mehr nötig.
Abweichungen analysieren: Welche Ursachen gibt es – intern oder extern?
Reaktion ermöglichen: Maßnahmen treffen, Budgets anpassen, Ziele überarbeiten.
Gemeinsam entwickeln wir eine maßgeschneiderte Lösung – praxisnah, nachvollziehbar und in Ihr Tagesgeschäft integrierbar.
Fazit: Worauf warten Sie noch?
Ein gut organisierter Soll-Ist-Vergleich ist keine bürokratische Pflicht, sondern ein echtes Steuerungsinstrument. Er hilft Ihnen, schneller zu reagieren, gezielter zu planen und langfristig erfolgreicher zu wirtschaften.
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Quellenverzeichnis
Horváth, P. (2022): Controlling. 14. Aufl., München: Vahlen.
Peters, D. (2021): Projektcontrolling in der Praxis: Grundlagen, Werkzeuge und Beispiele. 3. Aufl., Wiesbaden: Springer Gabler.
Weber, J. und Schäffer, U. (2020): Einführung in das Controlling. 16. Aufl., Stuttgart: Schäffer-Poeschel.
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